Prokrastination bedeutet das intensive Aufschieben von wichtigen Arbeiten. Sozusagen eine Aufschieberitis die über das übliche Maß hinaus geht. Sie kann im Extremfall große Nachteile durch Nichterledigen verursachen.
Jeder kann mehr oder wenig davon "betroffen" sei. Was kann aber die Führungskraft machen, wenn er selber der Aufschieber ist?
Die praktischste Antwort ist es zu delegieren und Macht zu verteilen.
Ein Beispiel:
Anton Huber, verantwortlich für 8 Mitarbeiter, obliegt die Erstellung der Urlaubsplanung. Die verschiedenen Urlaubsanträge und -wünsche stapeln sich bei im in der Mailbox sowie auf dem Schreibtisch.
Chaos und Unzufriedenheit droht, wenn die Gesuche der Mitarbeiter nicht bald in eine strukturierte Form der Urlaubsplanung kommen.
Lösungsvorschlag:
Die Urlaubsplanung wird wieder an die Mitarbeiter zurückgegeben. D.h. nicht mehr der Chef alleine entscheidet, sondern die Kollegen planen ihren gewünschten Urlaub öffentlich im Team.
Dazu werden Grundbedingungen vereinbart. Als Beispiel: Es müssen prinzipiell immer zwei Mitarbeiter zur gleichen Zeit am Projekt X arbeiten. Mütter und Väter haben Vorrang in den Schulferien. Zeiten werden bestimmt, bis wann was erledigt werden muss.
Die Anträge werden dann öffentlich in einer großen Kalender-Übersicht eingetragen. Kommt es hier zu Überschneidungen, sind die Mitarbeiter aufgefordert zuerst eigene Lösungen ohne Mitwirkung des Chefs zu finden.
Der Chef selber kontrolliert am Ende dann nur noch und kümmert sich einvernehmlich um die Problemfälle.
Ergebnis:
Der organisatorische Aufwand ist delegiert worden. Die Mitarbeiter sind ermächtigt und eingebunden. Der Führungsverantwortliche hat mehr Freiraum.
Impuls für die Führungs- und Ideenentwicklung:
Wo gibt es bei Ihnen Aufgaben die Sie immer wieder vor sich herschieben die aber auch von Kollegen erledigt werden können?
Grundregel: Geben Sie ab, was Sie abgeben können und ermächtigen Sie Ihre Leute eigene Entscheidungen zu treffen.
Am Ende gewinnen alle.
Datum: 2.9.2014
Autor: Andreas Irmer
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